Nevus

Persönliche Kraft und Schönheit aus den Perspektiven von Politik, Geschichte und Nationalität

23. – 28. Okt. 2025 / El Hub, Mexico City
Installation View of Nevus, three Works on Paper by Carsten Becker

Foto: Carlos Álvarez-Montero

Installation view of Nevus at El Hub, 2025

Foto: Fernando Mainero

Installation view of Nevus at El Hub, 2025

Foto: Carlos Álvarez-Montero

Installation view of Nevus at El Hub, 2025

Foto: Carlos Álvarez-Montero

Installation view of Nevus at El Hub, 2025

Foto: Fernando Mainero

Installation view of Nevus at El Hub, 2025

Foto: Fernando Mainero

TGL untersucht die staatlich festgelegten Normen der ehemaligen DDR. Aus dem originalen TGL-Farbenregister von 1977 (Nachlass des DDR-Industriedesigners Lutz Rudolph) reproduziere ich ausgewählte ostdeutsche Normfarben als Lacke, trage sie auf originale TGL-genormte Teile auf und fotografiere die Ergebnisse. Die hier gezeigten Arbeiten sind Unikate auf Papier – entstanden aus Farbproben, die die materielle Präsenz und das historische Gewicht einer Farbe dokumentieren, die einst für ein ganzes Land verpflichtend war.

Nevus
23. – 28. Oktober 2025
 
Vernissage
Donnerstag, 23. Oktober, 18 Uhr
 
El Hub
Calle de Mesones 86, 06090 Mexico City, MX
Künstler:innen
Carlos Álvarez-Montero (MX), Carsten Becker (DE), Brenda Castro (MX), Alfredo Esparza-Cárdenas (MX), Stella Geppert (DE), Kathrin Köster (DE), Sean Noyce (US), Luz Ricano (MX), Alystair Rogers (US), Alberto Rodríguez (MX), Vabianna Santos (US), Katya Usvitsky (US)
 

Zur Ausstellung

Ojo Arte (Mexiko-Stadt) präsentiert gemeinsam mit Frontviews (Berlin) und Noysky Projects (Los Angeles) Nevus, eine multidisziplinäre Ausstellung mit Künstler*innen aus Mexiko-Stadt, Berlin und Los Angeles. Die Ausstellung ist Teil von B-LA-M, einem dreijährigen Kulturaustausch, der den Dialog zwischen den von KünstlerInnen betriebenen Projekträumen in Berlin, Los Angeles und Mexiko-Stadt vertiefen soll.

Der Begriff Naevus, auch „Muttermal" oder „Schönheitsfleck" genannt, beschreibt ein Merkmal, das zwischen Anziehung und Unvollkommenheit oszilliert. Anders als gewöhnliche Muttermale, die oft als unästhetisch gelten, ist der Naevus paradoxerweise sowohl Makel als auch Zierde. Seine Schönheit hängt ebenso sehr von sozialen Normen und historischen Standards ab wie von individueller Wahrnehmung. Im Laufe der Geschichte wurde der Naevus imitiert und idealisiert – als Symbol für Status, Individualität und Besonderheit, das die ansonsten „makellose" äußere Schönheit betont.

In diesem Sinne bringt die Ausstellung Nevus Werke zusammen, die die gelebte Erfahrung der jeweiligen Künstler*innen zum Ausdruck bringen und aus persönlichen Geschichten schöpfen, die von kulturellen, politischen und geografischen Kräften geprägt sind. Ihre Erzählungen handeln von Resilienz, Zugehörigkeit und Transformation. Jedes Werk wirkt als „Markierung", die zwischen Identität und Umwelt, Schönheit und Unvollkommenheit sowie Individuum und Gemeinschaft oszilliert.

Wenn diese unterschiedlichen Ausdrucksformen aufeinandertreffen, beginnen sich gemeinsame Muster abzuzeichnen, die zeigen, wie Identität in den Körper, den Geist und die Umwelt eingeschrieben wird. Nevus wird so zu einer Untersuchung darüber, wie das Persönliche zum Geteilten wird, wie das Unsichtbare sich offenbart und wie die Prägung das Verletzliche in eine Quelle der Kraft verwandeln kann. Die Ausstellung lädt zur Reflexion über Identität als ein Territorium in ständiger Verhandlung ein, in dem sich das Individuelle und das Kollektive verweben, um unserem Dasein Bedeutung zu verleihen.

Ankündigung

Invitation for Nevus