Birthmark

Frontviews präsentiert zusammen mit OJO MX ARTE (Mexiko-Stadt) und Noysky Projects (Los Angeles) Birthmark, eine multidisziplinäre Ausstellung, die Identität aus der Perspektive von Familie, Gesellschaft und Kultur beleuchtet. Die Ausstellung ist Teil von B-LA-M, einem dreijährigen Kunstaustausch, an dem 54 Projekträume auf zwei Kontinenten beteiligt sind.
Birthmark zeigt Werke von Künstlern aus Mexiko, Deutschland, den USA und Weißrussland, deren persönliche Geschichten ebenso vielfältig wie ihre Arbeiten sind. Ihre Projekte befassen sich mit familiären Geschichten und gesellschaftlichen Kämpfen und bieten Einblicke, die für jeden spezifisch sind, die aber in größeren kulturellen Kontexten mitschwingen.
Einige der Werke in Birthmark werden wie Ehrenzeichen getragen, symbolisieren ein übertragenes Erbe oder auch Geburtsrechte, die ermächtigend wirken. Andere stellen Identitäten nüchterner dar – weder gut noch schlecht, aber unbestreitbar bedeutsam. Einzelne Werke aber offenbaren Identitäten durch ergreifende Erzählungen und innere Konflikte, wobei sie komplexe Geschichten enthüllen.
Beispiele für die ausgestellten Werke sind: ein fotografisches Triptychon von Beatriz Sokol, das sich mit ihrer jüdischen Abstammung befasst; ein Banner aus gefärbter Leinwand von Sean Noyce, das die familiäre Volksmagie im alten Westen der USA erforscht; ein Gemälde in Mischtechnik von Carsten Becker, in dem er sich mit transgenerationalen Traumata befasst; ein „Touristen“-Magazin von Alberto Rodríguez, das Parallelen zwischen der Gentrifizierung in Berlin und Mexiko-Stadt zieht; weiche, hängende Skulpturen von Katya Usvitsky, die einen Dialog zwischen Körperreplikation und Regeneration anregen; ein Foto von Sandra Ratkovic, das das Zusammenspiel zwischen historischen und gegenwärtigen städtischen Landschaften erforscht; und eine Skulptur von Aline Schwörer, die sich mit den Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Umwelt beschäftigt.
Wenn wir die äußeren Erkennungsmerkmale von Birthmark abtragen, kommen Gemeinsamkeiten in diesen Arbeiten zum Vorschein, die auf eine gemeinsame menschliche Erfahrung hinweisen, die geografische und zeitliche Grenzen überschreitet. Ihre Erzählungen spiegeln eine kontinuierliche Entwicklung in der Kommunikation zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft wider.
Sean Noyce